Mehrsprachigkeit als Chance nutzen – auch an der Primarschule!

Eine In­itia­tive für nur eine Fremd­spra­che an der Pri­mar­schu­le, ist die­ses Ziel sinn­voll? Bien au con­trai­re, mul­ti­lin­gua­lism must be pre­ser­ved and pro­mo­ted! Die un­ter­zeich­nen­den Per­so­nen, Par­teien und Ver­bände for­dern das Bei­be­hal­ten von zwei Fremd­spra­chen an der Pri­mar­stufe und setz­ten hier­mit ein Zei­chen gegen die am ver­gan­ge­nen Frei­tag lan­cierte In­itia­ti­ve.

Eva­lu­ie­ren statt an­nul­lie­ren

Im Kan­ton Zürich wird auf der Pri­mar­stufe seit etwa zehn Jah­ren ab der 2. Klasse Eng­lisch und seit bald 25 Jah­ren ab der 5. Klasse Franzö­sisch un­ter­rich­tet. In die­sen Jah­ren haben sich die Ziele und Me­tho­den des Fremd­spra­chen­un­ter­richts ste­tig ver­än­dert und wei­ter­ent­wi­ckelt. In die­sem Som­mer schliesst der zweite oder dritte Jahr­gang Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die mit dem Er­ler­nen von zwei Fremd­spra­chen in der Pri­mar­schule star­te­ten, die ob­li­ga­to­ri­sche Schule ab. Jetzt ist der ideale Zeit­punkt für eine fun­dierte Eva­lua­tion. Es gilt, genau hin­zu­schauen und wo nötig, An­pas­sun­gen vor­zu­neh­men.

Spra­chen ler­nen: Wann und wie?

Das Pri­mar­schulal­ter ist be­son­ders ge­eig­net für das Er­ler­nen von Fremd­spra­chen, denn vor der Pu­ber­tät gehen Kin­der un­be­schwer­ter auf Neues zu. Wie For­schun­gen zei­gen, kön­nen sie im Be­reich des Spra­chen­ler­nens vor allem in der Aus­spra­che eine höhere Fer­tig­keit als auf der Se­kun­dar­stufe er­rei­chen. Das Ziel des schu­li­schen Fremd­spra­chen­ler­nens ist die funk­tio­nale Mehr­spra­chig­keit, dabei steht nicht der Per­fek­tio­nis­mus son­dern die Be­wäl­ti­gung von kom­mu­ni­ka­ti­ven All­tags­si­tua­tio­nen im Vor­der­grund. Das spie­le­ri­sche Ein­tau­chen in die Spra­chen mit an­sch­lies­sen­der För­de­rung der vier Kom­pe­ten­zen Le­sen, Schrei­ben, Hören und Spre­chen soll in Zu­kunft ver­mehrt im Zen­trum ste­hen. Im­mer­sive Si­tua­tio­nen er­leich­tern dies den Schü­le­rin­nen und Schü­lern und müs­sen daher ge­stei­gert zum Zuge kom­men.

Spra­chen ler­nen: Als Chance nut­zen!

Wis­sen­schaft­li­che Un­ter­su­chun­gen und Er­fah­run­gen zei­gen, dass oft nicht die Kin­der über­for­dert sind, son­dern die Lehr­per­so­nen zu wenig Un­ter­stüt­zung er­hal­ten. Wir brau­chen mo­ti­vierte Leh­re­rin­nen und Leh­rer, die den Pri­mar­schü­le­rin­nen und Pri­mar­schü­lern das Ver­trauen ge­ben, dass das Ler­nen von zwei Fremd­spra­chen eine Chance ist, die alle pa­cken kön­nen. Eine an­spruchs­volle Aus- und Wei­ter­bil­dung im Be­reich Spra­chen führt zu einem neuen Pro­fil der Lehr­kräfte und un­ter­stützt diese in ihrer Haupt­auf­ga­be, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in ihren Lern­pro­zes­sen zu för­dern und zu for­dern!